Wissenswerte Fakten zum deutschen Immobilienmarkt

Wissenswerte Fakten

Nach dem ersten Halbjahr 2017 ziehen die Beobachter einmal mehr Bilanz über das Geschehen auf dem deutschen Immobilienmarkt. Wissenswerte Fakten in Kürze: Hiesige Bürogebäude, Shoppingcenter, Lagerhallen, Wohnblocks oder ähnliches sind bei Käufern aus dem In- und Ausland nach wie vor sehr beliebt.

Vor allem gewerblich genutzte Immobilien finden hierzulande gegenwärtig so reißenden Absatz wie zuletzt unmittelbar vor der großen Finanzkrise 2007, so die Fachleute. Den Angaben zufolge kann die große Nachfrage der Investoren in diesem Bereich nicht einmal vollständig befriedigt werden. Ansonsten würde das Transaktionsvolumen noch deutlich höher ausfallen, heißt es.

Hier einige wissenswerte Fakten zum Status quo auf dem deutschen Immobilien-Investmentmarkt:

Um etwa 45 Prozent legte das Volumen der Investitionen in deutsche Gewerbeimmobilien im ersten Halbjahr 2017 gegenüber dem gleichen Zeitraum des Vorjahres zu. Insgesamt flossen nach Angaben von Beratungshäusern wie CBRE, JLL oder Colliers in den ersten sechs Monaten des laufenden Jahres knapp 26 Milliarden Euro in hiesige Gewerbeobjekte. Ein höheres Transaktionsvolumen in einem ersten Halbjahr wurde zuletzt 2007 gemessen, als laut Colliers 28 Milliarden Euro erzielt wurden. Unmittelbar darauf brachen ausgehend von der Subprime-Krise in den USA die weltweiten Finanzmärkte zusammen und es kam zur Weltwirtschaftskrise.

Um 76 Prozent liegt das Transaktionsvolumen am deutschen Gewerbeimmobilienmarkt im ersten Halbjahr 2017 über den Durchschnitt der vergangenen zehn Jahre, teilt ebenfalls Colliers mit.

Ungefähr verdoppelt hat sich im Vergleich zum Vorjahreszeitraum der Anteil der Player aus dem Ausland unter den Investoren. Nach Angaben von CBRE flossen von jenseits der Grenzen im ersten Halbjahr 2017 knapp 12,6 Milliarden Euro in hiesige Gewerbeimmobilien, was einem Anteil von etwa 48 Prozent am Gesamtmarkt entspricht und einem Anstieg von sieben Milliarden Euro gegenüber dem Vorjahreszeitraum.

Büroimmobilien sind weiterhin der beliebteste Immobilientyp bei Investoren, auf sie entfiel im ersten Halbjahr 40 Prozent des investierten Kapitals (rund 10,2 Milliarden Euro). Bemerkenswert allerdings: Einzelhandelsobjekte haben ihren angestammten zweiten Platz im Beliebtheitsranking an die Logistikimmobilien verloren. Vier der fünf größten Transaktionen des Halbjahres waren logistisch genutzte Immobilien, teilt JLL mit. Deren Transaktionsvolumen betrug damit 5,5 Milliarden Euro, was einem Marktanteil von 22 Prozent entspricht (Einzelhandelsobjekte: 19 Prozent). Hintergrund dürfte die Verschiebung des Einzelhandelsgeschehens auf Online-Plattformen wie Amazon sein, wie manager magazin online bereits berichtete.

Wissenswerte Fakten – Erwartetes Volumen

Für das Gesamtjahr erwarten die Experten weiterhin anhaltendes Interesse der Investoren, so dass der Markt für Gewerbeimmobilien ein Volumen von mehr als 50 Milliarden Euro erreichen dürfte. „Selbst wenn wir keinen fulminanten architecture 22231 1920 | buero-gewerberaeume.deJahresendspurt wie im vierten Quartal 2016 erleben sollten, gehen wir von einem ähnlich hohen Jahresabschluss mit einem Transaktionsvolumen von über 50 Milliarden Euro aus“, sagt etwa Colliers Deutschland-Chef Matthias Laube. Fabian Klein, Head of Investment bei CBRE in Deutschland, fügt hinzu: „Die sehr guten Fundamentaldaten der deutschen Wirtschaft und die robuste Konjunktur an den Vermietungsmärkten in den Topstandorten und Regionalzentren spiegeln sich in der anhaltend sehr dynamischen Investitionstätigkeit wider.“

Das Interesse der Investoren an deutschen Wohnimmobilien ist ebenfalls groß, in dem Bereich hat sich das Marktgeschehen aber zuletzt etwas gewandelt. Im Gegensatz zu früheren Jahren wechseln inzwischen offenbar häufiger kleinere Wohnungsportfolios den Besitzer, dafür aber zu höheren Preisen. Insgesamt wurden laut JLL im ersten Halbjahr 2017 49.000 Wohneinheiten mit einem Gesamtvolumen von 6,2 Milliarden Euro gehandelt. Das Transaktionsvolumen liege zwar 40 Prozent über jenem des Vorjahres, entspreche aber nur etwa 75 Prozent des Durchschnitts der vergangenen fünf Jahre.